Lungenszintigraphie

Allgemeines

Möglich ist die Durchführung der Lungenszintigraphie in Ventilations- und Perfusionstechnik. Während bei der Ventilationsuntersuchung das Nuklid eingeatmet wird, zeigt die Perfusion die Lungendurchblutung bzw. die Verteilung von Albumin Mikropartikeln an. Es gelingt so der Nachweis von Durchblutungsausfällen, wie z.B. bei Lungenembolien.

Indikationen

Die häufigste Indikation für die Lungenszintigraphie ist der Nachweis oder der Ausschluss einer Lungenembolie. Weniger häufige Indikationen sind die Voraussage der postoperativen Lungenfunktion, der Nachweis und die Quantifizierung des Rechts-links-Shunts sowie die Diagnose und Differenzierung angeborener Anomalien der Lungen.

Durchführung der Untersuchung

Ein mit Tc 99m markiertes makroaggregiertes Albumin (MAA) ist das Radiopharmakon der Wahl. Die biologische Halbwertzeit von 99mTc-MAA in der Lunge beträgt normalerweise 1,5–3 Stunden. Die applizierte Aktivität bei Erwachsenen beträgt 40–150 MBq, zulässiger Maximalwert in Deutschland 200 MBq, bei Kindern 0,5-2 MBq/kg mit einem Minimum von 7–8 MBq.
In der Regel wird die kombinierte, konsekutive Untersuchung von Ventilation und Perfusion durchgeführt, optimalerweise in SPECT-Technik.
Wird hier die Perfusionsszintigraphie zuerst durchgeführt und ist diese  normal oder entspricht dem Röntgen-Thoraxbild, kann die Ventilationsszintigraphie entfallen.
Bei abnormalem Perfusionsszintigramm kann die Ventilationsszintigraphie durchgeführt werden.
Nachdem der Patient mehrfach tief durchgeatmet und ältere Patienten auch gehustet haben, wird 99mTc-MAA langsam intravenös injiziert. Der Patient liegt hierbei auf dem Rücken oder sollte bei Patienten mit Orthopnoe so dicht wie möglich an diese Position herankommen.

Vorbereitung des Patienten

Eine besondere Vorbereitung des Patienten ist für die Untersuchung nicht erforderlich.

Dauer der Untersuchung

Es ist mit einer Untersuchungsdauer von ca. 45 Minuten zu rechnen. Die Untersuchung wird im Liegen durchgeführt.

Befund

Szintigraphisches Korrelat der Lungenembolie ist der regionale, typischerweise lappenbezogene, segmentale oder subsegmentale Perfusionsausfall bei erhaltener Ventilation (V/Q mismatch). Differenzialdiagnostisch davon zu unterscheiden ist der V/Q match mit regional herabgesetzter Ventilation und Perfusion vorzugsweise bei Atemwegsobstruktion (von Euler-Liljestrand Reflex intakt) sowie der V/Q reverse mismatch mit lokal herabgesetzter Ventilation bei erhaltener Perfusion (von Euler-Liljestrand Reflex gestört), gehäuft bei COPD und Pneumonie auftretend und gleichbedeutend mit einem funktionellen Shunt (O2-Sättigung im Blut erniedrigt).

Literaturqelle

Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin.